Medical Training - Einführung in die Trainingsgrundlagen

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Wann lernen Tiere?
Immer, in jeder Interaktion mit ihrer Umwelt.
In der Hundeschule, vor allem in Welpengruppen.
Zu Hause, wenn die Besitzer mit ihnen trainieren.
Sobald Futter im Spiel ist.
 
Wodurch entsteht für unsere Patienten Stress in der Tierarztpraxis?
Mangelhafte Sozialisierung und Habituierung.
Fehlerhaftes oder unzureichendes Training, dadurch sind die Tiere sehr unvorbereitet.
Ungenügende Kenntnis der Körpersprache und Lerntheorie bei Praxispersonal und Besitzern.
Alles Antworten sind korrekt.
 
Wie kann Medical Training helfen, den Stress für Patienten zu reduzieren?
Durch Training wird der Tierarztbesuch für das Tier vorhersehbarer und kontrollierbarer.
Durch Training lernt das Tier besseren Gehorsam und wehrt sich nicht.
Durch Training ist die Behandlung schneller vorbei – je kürzer die Behandlung, desto weniger Stress.
 
Was ist "Gewöhnung" oder "Habituation"?
Eine Katze wird so lange festgehalten bis sie aufhört zu zappeln, dann wird sie sofort losgelassen.
Ein Hund bekommt in der Praxis immer ganz viele Leckerli und kommt daher gern zum Tierarzt.
Ein Kaninchen wird in eine Decke gewickelt und kann so die Untersuchung leichter ertragen.
Ein Frettchen hat seine Transportbox im Gehege stehen und ignoriert sie nach einigen Tagen völlig.
 
Was zählt zu den "4 Quadranten der Lerntheorie"?
Negative Verstärkung, Positive Strafe
Freundliche Verstärkung, Böse Strafe
Negative Strafe, positive Stärkung
Lob, Strafe, Neutralreiz, Verstärker
 
Was versteht man unter "positiver Strafe"?
Eine vertretbare Strafe, die im positiven Training angewendet werden darf.
Das Hinzufügen von etwas Unangenehmen, zum Beispiel Schimpfen.
Das Wegnehmen von Futter.
 
Wie ist es im Sinne der Lerntheorie einzuordnen, wenn ich dem Tier etwas vorenthalte, was es gerne haben möchte?
Negative Strafe
Positive Strafe
Negative Verstärkung
Positive Verstärkung
 
Welche Emotion ist mit negativer Verstärkung verknüpft?
Frust
Angst oder Schmerz
Einsicht
Erleichterung
 
Worauf sollte ich im direkten Umgang mit Tieren am Behandlungstisch achten?
Tiere niemals gegen ihren Willen festhalten.
Tiere möglichst dann loslassen, wenn Sie gerade stillhalten.
Tiere sofort loslassen wenn sie zappelig werden.
Tiere durchgehend streicheln.
 
Was können primäre Verstärker ("Belohnungen") für ein Tier sein?
Futter
Aufmerksamkeit
Körperkontakt
Alle Antworten sind korrekt.
 
Ist Streicheln durch den Besitzer immer ein positiver Verstärker?
Nein, in manchen Situationen kann auch gut gemeinter Körperkontakt wie eine Strafe wirken.
Ja, Streicheln durch eine Vertrauensperson ist grundsätzlich immer etwas Positives.
Nein, Streicheln wirkt nur als Verstärker, wenn der Mensch dabei lächelt oder freundlich mit dem Tier spricht.
Nein, wenn der Mensch selbst unsicher ist, überträgt er mit dem Streicheln grundsätzlich nur seine Unsicherheit.
 
Welche Aussage ist korrekt?
Primäre Verstärker sind besser als sekundäre Verstärker.
Primäre Verstärker werden schneller gelernt als sekundäre Verstärker.
Primäre Verstärker müssen nicht erlernt werden.
Sekundäre Verstärker müssen nicht erlernt werden.
 
Welche Bedeutung hat ein sekundärer Verstärker?
"Was du gerade machst ist super."
"Ich verspreche dir, es passiert gleich etwas Tolles."
Ein sekundärer Verstärker bedeutet zunächst gar nichts und muss zuerst erlernt (konditioniert) werden.
Alle Antworten sind korrekt.
 
Wann zeigt ein Tier öfter ein bestimmtes Verhalten?
Wenn es sich lohnt und damit bereits Erfolg hatte.
Wenn es nicht soll.
Wenn es oft genug das Kommando hört.
 
Welche Möglichkeiten habe ich in der Tierarztpraxis, wenn ein Patient sich vor einer nötigen medizinischen Prozedur fürchtet und nicht vortrainiert ist?
Grundentspannung verbessern durch freundliches Handling und z.B. Tellington TTouch.
Ablenkung durch sehr schmackhaftes Futter, z.B. Schleckmatte mit Leberwurst.
Nutzung von angstlösenden Medikamenten oder Sedation nach tierärztlicher Verordnung.
Negative Verstärkung nutzen: Handling beenden oder Pausen geben wenn das Tier stillhält.
Alle obigen Antworten sind korrekt.
Keine der Antworten ist korrekt, ohne gezieltes Medical Training ist nur die Sedation sinnvoll.
 
Beim Targettraining sollen Tiere einen bestimmten Gegenstand oder die Hand mit einem bestimmten Körperteil berühren. Was trifft auf Targettraining zu?
Es ist einfach umzusetzen und schult das Timing, außerdem kann es als Basis für weitere Übungen genutzt werden. Es ist daher ein guter Einstieg ins Training.
Targettraining ist nur für Zootiere geeignet.
Targettraining hilft schmerzhafte Prozeduren weninger schmerzhaft zu machen.
Alle Antworten sind korrekt.
 
Wie sollte ein Trainingsplan aufgebaut sein?
Möglichst kleinschrittig, Fehler vermeiden, dem Tier den Erfolg leicht machen.
Training soll eine Herausforderung sein, Fehler sind erwünscht um daraus zu lernen.
Trainingspläne für Medical Training können fix vorgeschrieben werden und brauchen keine individuelle Anpassung.
 
Wie kann ich sinnvoll reagieren, wenn ein Tier Angst vor medizinischen Instrumenten hat und sich zum Beispiel vor dem Chiplesegerät fürchtet?
Tier zuerst am Gerät schnuppern lassen, in der Hand oder am Boden / Tisch.
Das Auftauchen und Annähern des Gerätes mit Futter klassisch konditionieren.
Ruhiges Verhalten verstärken.
Mit hochwertigem Futter ablenken.
Alle Antworten sind korrekt.
 
Wie kann ich dem Tier schmerzhafte Eingriffe, zum Beispiel eine Injektion, erleichtern?
Hochwertige Futterablenkung
Ankündigungssignal einführen
Kooperationssignal trainieren
Alle Antworten sind korrekt.
 
Sie trainieren mit einem Tier das Krallenschneiden. Das Halten der Pfote und die Berührung mit der Krallenschere klappen richtig gut, aber immer wenn Sie wirklich eine Kralle schneiden, erschrickt sich das Tier furchtbar und ist sehr gestresst. Was könnten Sie tun?
Das Geräusch gegenkonditionieren, indem Sie einen Stock oder Spaghetti zerschneiden und immer nach dem Geräusch Leckerli geben.
Ein Ankündigungssignal für das Schneiden der Kralle aufbauen.
Mit einem Kooperationssignal arbeiten, damit das Tier selbst seine Bereitschaft zum Krallenschneiden zeigen kann.
Alle Antworten sind korrekt.